Neue AVO in der Schweiz
Die Wurzeln der Validation nach Feil® in der Schweiz reichen bis in die 80er Jahre zurück. Die Anzahl der in der Schweiz aktiven TrainerInnen ist beachtlich, sind es doch ca. 25 an der Zahl. Daher ist es besonders erfreulich, dass es in der Deutschschweiz seit 01. Januar 2019 wieder eine AVO gibt.
Die Adullam Stiftung in Basel mit ihrem Spital und Pflegezentren ist neben der bereits bestehenden AVO – Plateforme romande de l`animation de socio-culturelle – im französischen Teil der Schweiz, nun die zweite AVO in der Eidgenossenschaft.
Das Adullam Spital ist eine Spezialklinik für Altersmedizin. Betagte Patientinnen und Patienten profitieren von einer umfassenden medizinischen Behandlung mit Radiologie, Physio- und Ergotherapie, Logopädie, Ernährungsberatung, psychologischer Abklärung und Sozialdienst. Darüber hinaus kann das Adullam – als einzige Einrichtung in der Nordwestschweiz – eine durchgängige Behandlungskette anbieten: von der Akutmedizin über die Rehabilitation bis zur Langzeitpflege in den angegliederten Pflegezentren.
Die Adullam Pflegezentren in Basel und Riehen bieten rund 280 betagten und pflegebedürftigen Menschen ein Zuhause. Die professionelle Pflege und Betreuung geht einher mit einer warmherzigen Atmosphäre und vielen sozialen und kreativen Aktivitäten.
Monika Jasper und Madlen Richter, zwei Validationsteacher sowie Andrea Backhaus erfahrene Managementassistentin, wagen sich nun an die neue Herausforderung AVO. Ihr Ziel ist es auch ausserhalb der Adullam Stiftung, zusammen mit den deutschsprachigen TrainnerInnen die Methode der Validation nach Feil® in der gesamten Deutschschweiz nachhaltig zu positionieren, und Menschen jedes Alters in Grundhaltung und Kommunikation im Umgang mit desorientierten alten Menschen zu sensibilisieren und zu schulen. Ab Mai 2019 ist die AVO über folgende Webseite erreichbar: www.validation-feil-schweiz.ch
Innerhalb des Adullam ist die Methode seit 2003 fest verankert. Rund 700 Mitarbeitende haben an Basiskursen und Workshops in Validation nach Feil® teilgenommen. 2018 schlossen zum ersten Mal acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den in Adullam durchgeführten zertifizierten Validation® Worker Kurs ab.
Was sie dabei erlebten, berichten die frisch zertifizierten Validation® Worker hier.
Von Ralf Rodriguez da Silva
Was kommt auf uns zu? Was macht das Neue mit uns? Und wer werden wir sein, wenn wir die Weiterbildung abgeschlossen haben? Diese Fragen stellten wir uns am Anfang mit gemischten Gefühlen. Neugier stand jeder und jedem von uns ins Gesicht geschrieben, aber auch Skepsis und Furcht vor der Nähe und der Auseinandersetzung mit uns selbst. Wir erlebten die Validation sozusagen «als Einstieg in den Ausstieg»: So war zunächst einmal Entschleunigung angesagt. Und von da an stand das einfühlende Verstehen über allem. Jede Begegnung war ab jetzt vom Gegenüber geprägt. Erste praktische Umsetzungsschritte machten wir noch zaghaft. Aber jede neue Übung und Erkenntnis stärkte die eigenen Fähigkeiten. Mehr und mehr wuchsen wir in das Fachwissen hinein, das uns die Validationstrainerinnen Madlen Richter und Monika Jasper vermittelten. Mit der Zeit nahm auch unsere Methodensicherheit zu, und wir entwickelten ein immer sichereres Gespür für eine fruchtbare Begegnung. Nach einer gewissen Zeit merkten wir und unsere Kolleginnen und Kollegen auf den Stationen und Wohnbereichen, dass die Handlungen der desorientierten alten Menschen nach unseren Validationsgesprächen entspannter und befriedigender verliefen. Die Bewohnerinnen und Patienten fühlten sich besser verstanden und erlangten Sicherheit. In der Anwendung der Methode fühlten wir uns immer mehr als Beziehungsgestalterinnen und -gestalter. Nach der erfolgreich abgeschlossenen einjährigen Ausbildung können wir folgende Bilanz ziehen: Die Weiterbildung hat sich gelohnt. Denn unsere Arbeit wirkt sich positiv aus – auf die Bewohner, die Patientinnen, die Angehörigen und unsere Kolleginnen und Kollegen.
Die Entscheidung
Die Durchführung des ersten zertifizierten Worker Kurses im Adullam und die Validationstrainertreffen der letzten zwei Jahre, die stets von Danielle Warynski – Leiterin der französischen AVO in der Schweiz – unterstützt wurden, und die Motivation der Schweizer Trainerinnen und Trainer bei diesen Lehrertreffen, haben uns in der Entscheidung bestärkt ENDLICH JA zu sagen.
JA zur neuen AVO in der deutschsprachigen Schweiz.
Und hier sind wir:
Andrea Backhaus, Madlen Richter und Monika Jasper